READY.
Ein altes Telephon (neu: Telefon) hat als Sprechkapsel üblicherweise ein Kohlemikrofon eingebaut. Leider ist dieser Mikrofonkapsel, im Gegensatz zu allen andern Teilen, das doch beträchtliche Alter eines — sagen wir — W48 oft deutlich anzumerken. Zum einen wird die Sprache sehr leise übertragen, zum anderen kommt im Laufe der Zeit immer mehr Rauschen und Knacken dazu. Darum ist es sinnvoll, die alte Sprechkapsel durch einen Neubau mit Elektret-Mikrofon (engl.: electret microphone) zu ersetzen.
Die Schaltung besteht einfach aus einem zweistufigen Verstärker und einer Spannungsstabilisierung für das Mikrofon.
R4 erzeugt mit der LED eine stabilisierte Spannung von etwa 1,6 V, die von C1 gepuffert wird. Da die Versorgungsspannung für das Mikrofon am Ausgang von T2 abgeleitet wird, muß C1 einen sehr großen Wert haben, damit die Schaltung nicht durch eine positive Rückkopplung zu schwingen anfängt. T1 bildet zusammen mit R2 und R3 die erste Verstärkerstufe. Der Kollektor sollte auf ungfähr 0,8 V liegen. Die zweite Verstärkerstufe ist mit T2 aufgebaut. Dabei ist P1 für die Basisvorspannung und Rückkopplung zuständig. Der Arbeitswiderstand, der eigentlich in der Kollektorleitung liegen sollte, setzt sich aus der Parallelschaltung der Innenwiderstände von Amt (etwa 600 Ω) und Telephon (etwa 300 Ω) zusammen.
Die Schaltung wird mit P1 nach Gehör auf beste Verständlichkeit abgeglichen. Ein günstiger Arbeitspunkt lag bei meinen Probeaufbauten immer bei P1 = 200 .. 400 kΩ. Die LED wird dann schon merklich dunkler, der meiste Strom fließt also durch T2.
Die Schaltung muß sehr kompakt aufgebaut werden, damit sie in den Telephonhörer passt. Außerdem kann man durch einen geschickten mechanischen Aufbau auch sofort für eine Kontakteirung an den Metallfedern der Mikrofonhalterung sorgen. Der Elko sollte als Tantalelko ausgeführt werden, die anderen Kondensatoren als Keramikkondensatoren, da diese besonders klein sind.
Die folgende Skizze mag beim Aufbau auf einer Lochrasterplatine als Hilfe dienen. In der Mitte sind drei 3 mm Löcher gebohrt, um mit Schrauben Kontakt zu den Metallfedern im Hörer herzustellen.
Die folgnden Bilder zeigen den Aufbau aus allerlei Richtungen und eingebaut im Telefonhörer.
Das Einsetzen der Schaltung in den Telefonhörer ist nicht ganz einfach. Damit sich die Platine beim Zuschrauben des Hörers nicht verdreht, habe ich oben links einen gebogenen Metalldraht in die Platine gesteckt, der auf der Unterseite rechts und links neben die Metallfeder greift.
Einfacher kann man es haben, wenn man kurze Drähte mit Schraubösen anlötet. Die Schraubösen werden im Handapparat mit den ohnehin vorhandenen Schrauben (M3) angeschraubt und ergeben einen guten Kontakt. Es ist ratsam, die Platine von hinten abzukleben, damit kein ungewollter Kontakt zu den Metallfedern entsteht.